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farben in der natur

verschiedene kommunikationsmittel der lebewesen

alle lebewesen kommunizieren miteinander.

  • kommunikation kann durch berührung geschehen, wenn eine katze sich gegen ein bein schmiegt,
  • oder durch den geruchssinn,
  • wenn eine frucht appetitanregend duftet.
  • ein vogel singt sein lied und benutzt den klang für seine botschaft.
  • eine blume prangt in leuchtenden farben, ihr medium ist das licht.

im tier- und pflanzenreich werden oft farben verwendet, um lebenswichtige funktionen zu steuern. die enorm hohe lichtgeschwindigkeit macht die farben zu einem der besten kommunikationsmittel. kein anderes signal ist schneller, und das hat die natur gut zu nutzen verstanden. wir wissen nämlich, daß das auge bei allen höher entwickelten tierarten das wichtigste sinnesorgan ist.

das einfachere sehvermögen

das einfachere sehvermögen bei den niederen tierarten beruht oft nur auf lichtempfindlichen zellen in der haut des tieres. das trifft vor allem auf würmer und larven zu, die daher auch keine farben wahrnehmen können.

das etwas höher entwickelte sehvermögen

auf einer höheren entwicklungsstufe finden wir insekten, vögel, fische und reptilien. sie alle scheinen farbqualitäten wahrnehmen zu können.

es folgt eine große gruppe von säugetieren, bei denen das farbensehen unterschiedlich gut ausgeprägt ist.

  • haustiere wie beispielsweise hunde, katzen, schweine und huftiere können erwiesenermaßen verschiedene farben voneinander unterscheiden,
  • während nagetiere lediglich lichtkontakte wahrnehmen. eine genetische erklärung für letzteres phänomen wäre, daß die ersten säugetiere lange zeit nur nachttiere waren und das farbensehen deshalb nicht entwickelten.
  • alle höheren primaten (affen, menschenaffen und der mensch) verfügen hingegen über ein verfeinertes farbensehen.
  • was jedoch die kombination von tag- und nachtsehen betrifft, so ist das menschliche auge unübertroffen.

pflanzen locken insekten und tiere an durch :

durch leuchtende farben locken pflanzen insekten und vögel zur futtersuche und gleichzeitig zur bestäubung an. bei vielen pflanzen und früchten ist es anhand der jeweiligen farblichen zeichnung erkennbar, ob sie eßbar oder giftig sind.

früchte dienen vor allem den affen und vögeln als wichtige nahrungsquelle. die entsprechenden farben der früchte liegen deshalb im sehvermögen dieser tiere, die dadurch besonders angezogen werden.

fliegenpilz, belladonna oder opiummohn wirken hingegen durch ihr farbspiel abstoßend und weisen sich damit als giftpflanzen aus. viele tiere sind also auf bestimmte farben spezialisiert, was sich die pflanzenwelt zunutze macht.

  • bei insekten ist zum beispiel das wahrnehmen blauer farbnuancen besonders ausgeprägt; sie werden deshalb besonders von blüten im ultravioletten und blauweißen farbspektrum angezogen.
  • vögel und schmetterlinge verfügen hingegen über andere fähigkeiten der wahrnehmung. ihr farbsehen konzentriert sich auf rote farbtöne. die von vögeln bestäubten blüten sind also meist von leuchtend roter farbe.
  • darüber hinaus gibt es blumen, die nach der bestäubung ihre farbe wechseln und damit signalisieren, daß sie keinen weiteren besuch wünschen.
  • auch in der tierwelt werden farben dazu benutzt, einen sexualpartner auf sich aufmerksam zu machen.
  1. die meisten vogelmännchen stolzieren mit einem farbenprächtigen federschmuck umher, und derjenige mit dem auffallendsten gefieder gewinnt schließlich die gunst des umworbenen weibchens.
  2. pavianweibchen hingegen zeigen ihre bereitwilligkeit durch ihr rotes gesäß.

farben beeinflussen in der tierwelt nicht nur das paarungsverhalten, sondern regeln zum teil auch die rangordnung und manche instinkte.

  1. bei vögeln wird das füttern der nachkommenschaft durch die kehlfarben ihrer jungen gesteuert. dies ist auch der grund, warum es dem kleinen kukkuck, der die täuschung durch farben beherrscht, gelingt, seine pflegeeltern irrezuführen.
  2. viele tierarten benutzen zudem farben, um ihr revier zu markieren. farben dienen als warnung. am auffallendsten wirkt die kombination von gelb und schwarz, die die natur anscheinend für giftige und aggressive tiere reserviert hat. bienen, wespen, tiger, leoparden, giftfrösche und korallenschlangen gehören zu dieser familie. die giraffe ist wohl die einzige ausnahme.
  3. bestimmte farbkombinationen können auch als tarnung dienen: die zeichnung des zebras, die fleckige haut der kröte, die grüne färbung der blattlaus. am elegantesten hat vielleicht das chamäleon dieses problem gelöst; es vermag sich perfekt dem jeweiligen hintergrund anzupassen. aber auch die scholle, manche frösche und der hermelin verbessern ihre überlebenschancen durch einen farbwechsel, der in unterschiedlicher geschwindigkeit gelingt. die meisten vogelweibchen sind unauffällig graubraun gesprenkelt wie ihre eier. dadurch sind sie schwerer zu entdecken, was während der brutzeit besonders von vorteil ist. es ist für die weibchen lebenswichtig, selbst minimale farbveränderungen erkennen zu können und für subtile farbnuancen sensibel zu sein. dieser alte instinkt ist möglicherweise die ursache für die hochentwickelte fähigkeit der menschenfrauen, farben wahrzunehmen.

störungen im farbsehen

störungen beim farbensehen oder gar farbblindheit treten bei frauen nämlich äußerst selten auf nur 0,5 prozent der weiblichen, jedoch 10 prozent der männlichen bevölkerung leiden darunter. wahrscheinlich wird das farbensehen des modernen menschen bis heute von den erfahrungen der urzeit geprägt, und wir werden noch weitere parallelen zwischen pflanzen- und tierreich und dem menschen finden.

farbtherapie von karl ryberg mosaik verlag 1992 seite 12-15