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reaktionen auf licht und farben

untersuchungen von wissenschaftlern wie lebewesen auf licht und farben reagieren :

zahlreiche wissenschaftler haben mit unter schiedlichen experimentellen methoden den biologischen einfluß von licht auf die verschiedenartigsten lebensformen untersucht.

in erster linie wurden visuelle effekte studiert, aber darüber hinaus auch andere formen der wahrnehmung, um zu verstehen, wie licht und farbe ohne den weg über das auge wirken.

deutlich wurde, daß alle organismen auf individuelle weise vom licht angezogen werden.

  • die versuche mit pflanzen und tieren lassen interessante rückschlüsse auf vergleichbare reaktionsweisen beim menschen zu.
  • pflanzen strecken sich bekanntlich dem licht entgegen, was phototropismus genannt wird. rein mechanisch erklärt sich dieses phänomen dadurch, daß die stütz- und stammzellen der pflanze die tendenz haben, auf der schattenseite schneller zu wachsen. das schattenlicht ist bläulich und unterstützt dadurch anscheinend die schnelle entwicklung, während rötliches licht wachstumshemmend wirkt.
  • man hat festgestellt, daß saatkartoffeln, die bei rötlichem licht gelagert werden, keine luftkeime bilden. später bringen diese kartoffelpflanzen dann eine gute ernte.

john ott, mitarbeiter bei walt disney :

john ott, der lange zeit naturaufnahmen für walt disney filmte, machte die erfahrung, daß künstliches scheinwerferlicht den blütenrhythmus von pflanzen völlig durcheinanderbringt, das heißt, knospen öffnen sich nicht, und früchte reifen zur falschen zeit. nach und nach entdeckte er den tiefgreifenden zusammenhang zwischen licht, farbe und der fruchtbarkeit der pflanzen. viele seiner beobachtungen sind heute für die modernen, hocheffizienten treibhauskulturen von grundlegender bedeutung.

reaktion von blumen und gemüse auf verschiedenes licht

blumen und gemüse können fast industriell zu jeder beliebigen jahreszeit produziert werden. es kommt nur darauf an, das künstliche licht so zu dosieren, daß farbtöne und hell-dunkel-zyklen optimal auf die. jeweilige pflanze zugeschnitten sind.

die resultate sind bemerkenswert, doch gehen viele dieser schnellwachsenden, künstlich gesteuerten pflanzen ein, wenn sie in eine natürliche umgebung kommen.

wie reagieren essbare pflanzen auf verschiedenartige lichtverhältnisse ?

eßbare pflanzen, die bei verschiedenen experimenten unter farblicht gezüchtet wurden, reagierten mit großer heftigkeit auf die jeweiligen farbschwingungen. sie zeigten ein verändertes aussehen, hatten einen anderen geschmack und eine andere konsistenz.

wie reagiert kresse auf verschieden farbige lichter?

kresse wurde bei rötlichem licht dünn und bitter, bei grünlichem licht strohig. unter bläulichem licht sprossen üppige, wohlschmeckende pflanzen, während die kontrollgruppe bei weißem licht normal gedieh.

weinanbau

im weinbau hat man entdeckt, daß sich hefepilze am wohlsten fühlen und den besten wein ergeben, wenn die maischbottiche gelb beleuchtet werden.

eine andere erfahrung ist, daß fett bei bläulichem und ultraviolettem licht schneller ranzig wird. um dies zu vermeiden, wird milch oft in rotbraunen glasflaschen angeboten.

wie werden tiere von speziellen farbkombinationen beeinflusst?

licht und spezielle farbkombinationen beeinflussen auch den lebensrhythmus der meisten tiere. sogar bazillen wenden sich dem licht zu.

man hat zahlreiche tierversuche durchgeführt, um die verschiedenen reaktionsmuster besser zu verstehen.

doch leider wurden viele der so gewonnenen erkenntnisse hemmungslos in der tierzucht und tierhaltung ausgenutzt.

die henne und das eierlegen:

eine henne legt beispielsweise ein ei pro tag. man kann dies jedoch manipulieren, indem man das tier zwei zwölfstündigen lichtzyklen aussetzt. die arme henne glaubt nun, daß in diesen vierundzwanzig stunden zwei tage vergangen seien und beeilt sich, die doppelte zahl von eiern zu legen, um mit der künstlichen sonne schritt zu halten. beim durchleuchten der hühnereier mit fluoreszierendem, ultraviolettem licht kann man im übrigen frische eier sofort von fauligen unterscheiden.

  • frische eier zeigen einen rosa schimmer,
  • während alte bläulich aussehen.

die pelzzucht beim mink :

in der pelzzucht werden ebenfalls licht und farben dazu benutzt, höhere gewinne zu erlangen. der mink trägt im winter einen weißen pelz zur natürlichen tarnung, und für diesen weißen hermelin bekommt der händler einen besseren preis als für das normale braune fell.

in der natur reagiert das tier auf die extrem kurzen wintertage mit hormonausschüttungen, die seinem fell die weiße farbe geben.

ein gezüchteter mink wird hingegen täglich einige stunden lang einem bläulichen licht ausgesetzt, das für den frostigen polartag typisch ist. unabhängig von minustemperaturen und schneefall wird so dem tier suggeriert, daß der winter vor der tür stehe und es zeit sei, den pelz zu wechseln.

chinchillas :

wenn hingegen chinchillas während der zeit ihrer paarung und trächtigkeit einer bläulichen beleuchtung ausgesetzt werden, erhält man einen überschuß an weiblichen tieren, die einen weicheren und feineren pelz haben, was sie unter kommerziellen gesichtspunkten wertvoller macht.

bei einer bestrahlung mit rotem licht würde man übrigens künstlich einen überschuß an männlichen tieren erzeugen.

fischzucht :

ähnliche manipulationen sind in der fischzucht möglich.

stare und tauben :

die stare und tauben rund um den londoner piccadilly circus - um ein weiteres beispiel zu nennen - sind ständig den riesigen, bunt flimmernden leuchtreklamen ausgesetzt. die intensive neonbeleuchtung stimuliert ihre geschlechtshormone und läßt sie deshalb das ganze jahr über fruchtbar sein.

normale stare legen hingegen nur zwischen mai und august eier, was auch dem natürlichen lebensrhythmus anderer vogelarten entspricht.

mäuse und ratten :

die extremsten beispiele für den einfluß von farben lieferten in tierversuchen mäuse und ratten. die tiere wurden dazu in speziellen glaskäfigen gehalten und monatelang ununterbrochen einem bestimmten farblicht ausgesetzt. trotz bestem futter, genügend luft und auslauf starben nach und nach viele tiere an der einseitigen «farbnahrung». vor allem rot, orange und rosa wirkten in ihrer einseitigkeit tödlich. man könnte diese monotonen farbeinflüsse mit den folgen eines langen vitaminmangels vergleichen. mäuse, die nur mit rotem und rosa licht bestrahlt wurden, entwickelten zwar bei den versuchen einen erhöhten appetit und nahmen schnell an gewicht zu, sie starben jedoch aufgrund der dauerbestrahlung.

  • überhaupt scheinen rotes und gelbes licht die hungergefühle bei säugetieren zu stimulieren,
  • während blaues und grünes licht eher dämpfend wirkt.

farben wirken aber auch heilend auf pflanzen und tiere.

der pferdeversuch :

in der veterinärmedizin hat man beispielsweise

mit erfolg überanstrengte arbeitspferde in ställen mit blauen fenstergläsern gehalten, um die erholungsphase zu intensivieren. der stall von rennpferden bekam einen blauen beziehungsweise einen orangeroten innenanstrich. die tiere in der blauen abteilung beruhigten sich nach einem rennen verhältnismäßig schnell, während die in dem orangeroten stall untergebrachten pferde länger nervös blieben.

wie wir schon wissen, können die meisten säugetiere mit ausnahme der höheren primaten nur begrenzt farben wahrnehmen. aus diesem grund muß diese farbtherapie ihre wirkung über einen anderen als den visuellen weg entfaltet haben.

die pferde empfingen die farbinformationen nicht über ihre augen, und darauf weist auch ein anderer umstand bei diesem experiment hin, von dem der farbforscher und kunstprofessor johannes itten berichtet.

wirkungen der farben nach itten mit fliegen:

  • in dem blaugestrichenen stall gab es keine fliegen,
  • dagegen wurden die pferde im orangeroten stall von ihnen geplagt.
  • tatsache ist, daß gelbe kleidung an einem sommerabend allerlei insekten und stechmücken anzieht.

farben und der aberglaube :

  • früher sah man darin ein schlechtes omen, und gelb stand deshalb in dem ruf, eine böse farbe zu sein. außerdem heißt beelzebub auf arabisch: «herr der fliegen». wir sehen hier eine verflechtung von biologischen fakten mit aberglauben, primitiver religion und magie, deren spuren wir im nächsten kapitel nachgehen wollen, denn farben haben natürlich auch uns menschen stets in hohem maße beeinflußt.
  • wir gehören jedoch heute zu der ersten generation von menschen, die einer extrem hohen farbdosis ausgesetzt ist - durch neonreklamen, diskolicht, filme und bildschirme. wir sollten uns deshalb von zeit zu zeit an die ergebnisse der tierversuche erinnern, um ein gefühl dafür zu entwickeln, wie stark farben in unser leben eingreifen können.

farbtherapie von karl ryberg mosaik verlag 1992 seite 16-21