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das-heimliche-leben der farben

verschiedene beeinflussung durch farben ( allgemein )

farben beeinflussen uns auf unterschiedlichste art und weise, indem sie unsere biologischen instinkte wecken oder aber gefühl und verstand ansprechen. viele der psychologischen wirkungen der farben bleiben jedoch verhältnismäßig diffus. die starken physischen reflexe, die rot und blau beim menschen auslösen, sind zwar recht gut erforscht worden und im rahmen von therapeutischen methoden in die medizinische praxis eingeflossen. generell wurde jedoch der emotionale gehalt der farben noch nicht systematisch erforscht, was recht unbefriedigend ist, wenn man sich eingehender mit der farbtherapie beschäftigen möchte.

die menschliche seele in alten kulturen:

unsere kenntnis der farben wollen wir deshalb im folgenden noch etwas erweitern. dabei sollten wir nicht vergessen, daß die psychologie keine blutjunge wissenschaft ist. in vielen alten kulturen war das studium der menschlichen seele hoch angesehen, und keine mühe wurde gescheut, mehr licht in die labyrinthe des bewusstseins zu tragen. die erfahrungen dieser hochkulturen sind in gewissem sinne den unsrigen überlegen. wir können uns deshalb von den uralten systemen der farbphilosophie inspirieren lassen.

die indische kultur:

vor allem die indische kultur, die sich im zuge der einwanderung persischer volksstämme in das indusgebiet herausbildete, lehrt uns viel über die zusammenhänge von menschlichem seelenleben und körperempfinden.

die veden (älteste schriften der welt):

zu jenem frühen zeitpunkt wurde die veden verfaßt, die zu den ältesten schriften der welt zählen. vor dem hintergrund der vedischen philosophie entstand etwa 1000 jahre vor christus ein medizinisches system, das ethische und naturphilosophische komponenten einschließt.

man war davon überzeugt, daß die menschliche psyche durch

  • gedanken,
  • träume,
  • umwelt,
  • erbfaktoren,
  • arbeit,
  • nahrung,
  • musik,
  • düfte,
  • gewürze,
  • edelsteine,
  • metalle und
  • farben

geformt wird.

ayurveda :

dieses holistische system wird ayurveda genannt. es war unter anderem der erste versuch, die therapeutischen einwirkungen der verschiedenen farben zu katalogisieren. obwohl bei dieser ganzheitlichen methode nicht zwischen körperlichen und seelischen wirkungen unterschieden wird, möchte ich hier nur die psychologischen gesichtspunkte erörtern.

in der indischen farbmedizin wurden sieben grundfarben verwendet:

  1. rot,
  2. orange,
  3. gelb,
  4. grün,
  5. blau,
  6. indigo und
  7. violett.

diese farben brachte man mit den energiezentren des körpers, den chakras, in verbindung, was an das chinesische system der akupunktur erinnert.

vorstellung der farben im rahmen der farblichttherapie:

wir wollen diese sieben klassischen farben im rahmen der farblichttherapie vorstellen. wie schon erwähnt ist es nämlich etwas ganz anderes, in lichtwellen zu baden, als lediglich die farbige oberfläche von stoffen oder papier zu betrachten.

in der praxis werden noch weitere farben beziehungsweise lichtfrequenzen verwendet, die ebenfalls vorgestellt werden sollen:

  1. infrarot,
  2. gelbgrün,
  3. türkis und
  4. ultraviolett.

ich habe herausgefunden, daß sie eine wichtige ergänzung zu den herkömmlichen grundfarben darstellen. wir können nun mit elf tönen spielen, was wesentlich abwechslungsreicher ist, als nur rot und blau zu erkunden. wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß farben in erster linie unsere gefühle und instinkte beeinflussen, und deshalb ist es fast unmöglich, die tiefere symbolik der farben mit worten zu umschreiben. um sie zu erfassen, benötigen wir die viel feinere intuition.

die urzeitmenschen:

die urzeitmenschen bemalten sich mit kräftigen farben, wenn sie in ihren ritualen tanzend mit den mysterien der seele in kontakt treten wollten. wir werden nun etwas ähnliches tun. wir tanzen einen lustigen reigen, in dem die farben als lebendige schauspielerfamilie mittanzen - ein burleskes drama im bunten sprachgewand, mit groben vereinfachungen und ein wenig ironie, um die tonlagen besser zu unterscheiden. vorhang auf, die vorstellung kann beginnen:

  • infrarot
  • rot
  • orange
  • gelb
  • gelb-grün
  • grün
  • türkis
  • blau
  • indigo
  • violett
  • ultra-violett

sie haben nun die wichtigsten sichtbaren und unsichtbaren mitglieder der licht- und farbfamilie kennengelernt. man sollte sie genau studieren, denn sie begleiten uns durchs ganze leben. täglich beeinflussen sie uns, auch wenn wir nicht auf sie achten. vielleicht vermissen sie in dieser bunten gesellschaft farben wie

  • beige,
  • braun,
  • grau,
  • schwarz,
  • weiß,
  • rosa,
  • oliv oder
  • purpur.

diese farben sind auf verschiedenste art gebrochen und gehören deshalb nicht zu den ursprünglichen regenbogen- oder spektralfarben.

bei den farbporträts erlaubte ich mir bestimmte freiheiten.

  1. erstens übertrieb ich bei der charakterisierung, um einen besseren eindruck zu vermitteln, wie stark farbeffekte tatsächlich wirken.
  2. zweitens habe ich der deutlichkeit halber nur die sogenannten maximalfarben beschrieben. es sind farben in ihrer konzentriertesten form.

nehmen wir als beispiel

das dreigespann

  1. rosa -
  2. rot -
  3. braun.

rot:

rot ist hier die maximalfarbe, während das rosa durch einmischen von weiß und das braun durch einen schuß schwarz entstanden sind. das bedeutet, daß man für jede farbe der obigen serie mindestens drei basisfarbtöne wählen kann. hierdurch würde sich unser repertoire auf 29 grundtöne (nicht 33 töne, denn infrarot und ultraviolett können nicht gebrochen werden) erweitern.

folgende faustregel gilt:

  1. eine verdünnung mit weiß (oder licht) ergibt eine pastellfarbene variante der ursprungsfarbe. psychologisch gesehen wird dies im allgemeinen als zartheit erlebt. auf der persönlichkeitsebene ist es ein zeichen von ,jugend, leichtigkeit und verletzbarkeit.
  2. mit dem zusatz von schwarz (oder mit dunklen filtern) erhält man eine schattentönung. gefühlsmäßig bedeutet dies, daß die schweren eigenschaften von schwarz die grundfarbe dämpfen.

generell kann man sagen, daß dunkle töne mit alter assoziiert werden, mit schwermut und konzentriertheit. jeder farbe kann man also eine helle oder dunkle maske aufsetzen. so sehen wir das rot einmal als romantischen jüngling, ein andermal als harten, verschlagenen general.

farbtherapie von karl ryberg mosaik verlag 1992 seite 84-86, 99-100

violett schwarz
blue green
green  red
gelb 1 test
rot 1 test
türkis red
green  red
rot blau